Quelle: Flughafen Leipzig/Halle, Uwe Schossig
Weiterentwicklung der Infrastrukturen am Flughafen Leipzig/Halle sowie Planungen zur bedarfsgerechten Erweiterung im Bereich des DHL-Drehkreuzes und des Rollwegesystems
Das Frachtaufkommen am Flughafen Leipzig/Halle, Deutschlands zweitgrößtem Luftfrachtdrehkreuz, hat sich seit 2007 mehr als verzehnfacht und verzeichnet weiterhin ein überproportionales Wachstum.
Dementsprechend wird der Airport schrittweise die zur Verfügung stehenden Flächen entwickeln, um den unterschiedlichen Anforderungen Rechnung zu tragen. So sind unter anderem die Errichtung eines Leercontainerterminals, speziell gesicherter Parkflächen für LKWs sowie der Bau eines Wartungshangars für Kleinflugzeuge geplant.
Darüber hinaus entwickelt der Flughafen die Infrastrukturen im Bereich der Luftfrachtabfertigung weiter und wird damit dem kontinuierlich wachsenden Aufkommen gerecht.
Getragen wird das Wachstum des Frachtaufkommens am Flughafen Leipzig/Halle insbesondere durch den weltweit zunehmenden E-Commerce-Handel und die hierdurch jährlich steigenden Volumina des DHL Drehkreuzes Leipzig. Um dieser für die mitteldeutsche Region positiven Entwicklung Rechnung zu tragen und die Weiterentwicklung langfristig zu sichern, bereitet die Flughafen Leipzig/Halle GmbH als Grundstückseigentümerin zudem Planungen zur Erweiterung der Infrastruktur im Frachtbereich vor.
Infrastrukturerweiterungen im Bereich des DHL-Drehkreuzes
Gegenstand der Planung sind die Erweiterung des Vorfelds 4, die Errichtung von zusätzlichen Rollwegen sowie die Erweiterung von Hochbauten. In Vorbereitung des dazu notwendigen Planänderungsverfahrens beabsichtigt die Flughafen Leipzig/Halle GmbH, Anfang 2019 Unterlagen bei der Landesdirektion Sachsen einzureichen.
Das Vorfeld 4 befindet sich im südwestlichen Bereich des Flughafens und wird von DHL Express für den Betrieb ihres weltweit größten Luftfrachtdrehkreuzes genutzt.
Die Erweiterung wird auf Grund der kontinuierlich steigenden Sendungsmengen am DHL Drehkreuz Leipzig notwendig. So stieg das Aufkommen seit 2010 um rund 150.000 Sendungen pro Nacht auf derzeit 350.000.
Diese nachhaltige Entwicklung erfordert einen Ausbau der Abstellkapazitäten für Flugzeuge. Hinzu kommt, dass in Zukunft größere Fracht-Flugzeuge Fracht im DHL-Netzwerk transportieren werden. Hierzu zählen unter anderem die neu in die Flotte zu integrierenden Airbus A330–Frachter.
Der Ausbau der Abstellkapazitäten für Flugzeuge im Bereich des Drehkreuzes ist auch erforderlich, da die Standplatz-Kapazitäten auf den drei weiteren Vorfeldern des Airports auf Grund der allgemeinen Verkehrsentwicklung in Spitzenzeiten ausgelastet sind. Die Vorfeld-Erweiterung ist damit essentiell für den langfristigen Weiterbetrieb des Drehkreuzes am Standort Leipzig/Halle.
Umfang des Vorhabens
Gegenstand der Planungen sind der Ausbau der Standplatzkapazitäten für Flugzeuge sowie zwei Rollweg-Anbindungen des Vorfeldbereiches an die Start- und Landebahn Süd. Darüber hinaus ist der Bau zweier bereits planfestgestellter Rollwege im nordöstlichen beziehungsweise im südwestlichen Bereich der Start- und Landebahn Süd vorgesehen.
Insgesamt umfassen die geplanten Flächen für Rollwege und Vorfelderweiterung rund 67 Hektar.
Die zusätzlichen Rollwege am nordöstlichen Ende der Start- und Landebahn Süd dienen der verbesserten Anbindung der Start- und Landebahn Nord.
Das Vorfeld 4 wurde 2007 in Betrieb genommen. Im Jahr 2010 wurde es erstmals erweitert und bietet Platz für bis zu 60 Flugzeuge. Das geplante Ausbauvorhaben ermöglicht, abhängig vom Flugzeugtyp, bis zu 36 weitere Parkpositionen. Die Flächen für die Erweiterung des Vorfeldes befinden sich weitgehend innerhalb des Airport-Geländes.
Die geplanten Investitionen für den Bau der Rollwege sowie die Vorfelderweiterung belaufen sich auf rund 210 Millionen Euro und werden durch die Flughafen Leipzig/Halle GmbH getätigt. Die Investitionen refinanzieren sich durch die Verkehrserlöse und die Einnahmen aus der langfristigen Vermietung der Vorfeldareale.
Bestandteil der Erweiterungsplanung: Gutachten zu Auswirkungen
Zur Beurteilung der Auswirkungen, die mit dem Ausbauvorhaben eintreten können, werden von der Flughafen Leipzig/Halle GmbH umfangreiche Gutachten eingeholt. Hierzu zählen unter anderem eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung, ein Gutachten zur Entwicklung des Verkehrsaufkommens, schalltechnische Gutachten zur Boden-, Fluglärm- und Gesamtlärmsituation sowie Gutachten zu Luftschadstoffimmissionen. Darüber hinaus werden artenschutz- und naturschutzfachliche Bestandsaufnahmen sowie ein landschaftspflegerischer Begleitplan erstellt.
Johannes Jähn, Vorstand der Mitteldeutschen Flughafen AG und Geschäftsführer der Flughafen Leipzig/Halle GmbH betont: „Das nachhaltige Engagement von DHL am Standort Leipzig/Halle war ausschlaggebend dafür, dass der Flughafen zu einem Luftfracht- und Logistikstandort von europäischem Rang und Entwicklungsmotor für die Region Mitteldeutschland geworden ist.“ Jähn ergänzt weiter: „Dass wir vorhandene Flächenreserven jetzt gezielt erschließen können, ist ein maßgeblicher Standortvorteil unseres Airports und Grundlage für ein nachfragegerechtes Wachstum. Wie bei den bisherigen Ausbauvorhaben haben wir bei der Planung nicht nur die Weiterentwicklung des Flughafens als Luftverkehrs- und Logistikstandort im Blick, sondern auch den weitreichenden Schutz von Mensch und Natur.“
Die Flughafen Leipzig/Halle GmbH ist ein Tochterunternehmen der Mitteldeutschen Flughafen AG. 2017 wurden rund 2,36 Millionen Fluggäste und 1,14 Millionen Tonnen Luftfracht registriert. Der Leipzig/Halle Airport ist damit der zweitgrößte Frachtflughafen in Deutschland und Nummer 5 in Europa.
Der Airport ist an die Autobahnen A 9 und A 14 angebunden und verfügt über einen in das Zentralterminal integrierten Bahnhof. Von Bahnhof und Parkhaus gelangen Passagiere direkt in den Check-in-Bereich.
Auf seinem 1.400 Hektar großen Areal sowie im Umfeld verfügt der Flughafen Leipzig/Halle über weitere freie Entwicklungsflächen, die logistik- und luftfrachtaffinen Unternehmen beste Voraussetzungen bieten.
Kontakt/Contact
Uwe Schuhart
Leiter Unternehmenskommunikation/Director of Corporate Communications
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